Die Viertel von Valys
Der Ordenstempel
Hinter roten Mauern verborgen residieren die geheimnisvollen Templer. Es ist nicht viel über ihre Machenschaften bekannt, doch die Bewohner von Valys sind argwöhnisch. Seit den Ordenskriegen sind fast 200 Jahre vergangen, und doch herrschen immer noch Spannungen. Zudem beklagen die Templer Mauerschwund, der Gerüchten zufolge auf die Bewohner eines gewissen anderen Viertels zurückzuführen ist.
Die Oberstadt
Hier wohnt das Geld. Reiche Kaufmänner, Edel-Leute und Politiker geben sich hier die Klinken in die Hand. Auf einer kleinen Anhöhe thronend, blicken sie auf die anderen Bewohner der Stadt herab. Erquickung finden die Schönen und Reichen im Dispersions-Opernhaus. Des Weiteren findet sich auf dem Sonnenfelsen der Palast des Mandaten. Ein immerzu pochendes und stampfendes Gebäude, das den Eindruck erweckt, es sei direkt aus dem Kesselviertel entlaufen. Ob es dafür seine langen, metallischen Spinnenbeine hat?
Die Altstadt
Der älteste Stadtteil von Valys lässt uns heute noch erahnen, dass seine ursprünglichen Bewohner Minenarbeiter waren. Die Steinbrüche wurden in die Architektur mit eingegliedert, und lassen diesen Teil der Stadt über verschiedene Ebenen weiter und weiter wachsen. Hinter herrschaftlichen Anwesen verborgen stapeln sich die Häuser der Mittelschicht regelrecht übereinander, von zahlreichen Brücken verbunden. Diese Ebene nennt sich die Fahnenbrücke. Der feste Steinboden auf dem dieses Viertel fußt, wird allgemein als Rotpflaster bezeichnet. Von hier stammen alle Steine, mit denen in Valys Straßen gebaut werden. Die untersten Level dieses vielschichtigen Viertels tragen aufgrund ihrer Lichtverhältnisse die Namen Schwarzrauch und Schattenlicht. Im Schwarzrauch gibt es kein natürliches Licht mehr, alles ist mit Fackeln ausgeleuchtet. Das Schattenlicht zeigt ein faszinierendes Farbenspiel von Hell und dunkel, es bildet die Grenze zwischen oben und unten, Licht und Schatten, Tag und ewiger Nacht.
Die Rosenquarz-Straße
Nach Einbruch der Dunkelheit steppt hier der Bär. Valys' Nachtleben bringt die Straße zum Kochen. Pinkes Neonlicht aus den Straßenlaternen, welche eine Allee von einem Ende der Straße bis zum anderen bilden, Spielhallen, Bars - hier findet jeder Nachtschwärmer für eine kleine Weile, was er sucht. Glücksspiel, vergängliche Liebe, Hoffnung, dass morgen alles besser wird. Das südliche Ende der Straße mündet in ein tristes Armenviertel, doch am anderen Ende winkt das Glück. Im Opernhaus können Ambitionierte ihr Talent unter Beweis stellen und - mit etwas Glück - von einem reichen Gönner der Oberstadt aus der Rosenquarz-Straße befreit werden. Für alle, denen dieser Sprung über die Hebebühne nicht gelingt, geht es wieder abwärts.
"Ein Teil von dir bleibt immer hier. Dein Geld, deine Seele, deine Träume. Und passt du nicht auf, auch dein wertloser Kopf."
Der Gauklermarkt
Auf dem großen Marktplatz ist immer etwas los. Zahlreiche Händler, Hexen, Gaukler und Bewohner treffen sich hier Tag ein Tag aus. Sie unterhalten sich an den Trinkbrunnen, lesen die Nachrichten an der großen Informations-Säule oder kehren in eines der historischen Gasthäuser ein. Selbstverständlich gibt es einen Zirkus, in dem man sich von Akrobaten unterhalten lassen kann. Der Gauklermarkt bildet das kulturelle Stadtzentrum. Von hier aus kommt man fast überall hin. Viele der Gasthäuser bieten auch Schlafstätten und Unterkünfte für Reisende an. Beim hier ansässigen Münzwechsler kann man sein Geld (natürlich zu einem fantastischen Wechselkurs!) in Lystas und Lygros umtauschen.
Geschichten vom Gauklermarkt
Der alte Tiergarten
Ursprünglich komplett verwildert und zugewachsen, machte dieser immergrüne Teil der Stadt schon unzählige Metamorphosen durch. Von der grünen Hölle voller wilder Kreaturen, zu einem aufregenden Tierpark und nun ist er seit einiger Zeit Naherholungsgebiet. Heute finden sich nur noch einige Vogel-Volieren und frei laufende, friedliche Pflanzenfresser auf dem Gelände, welche von Tierpflegern und Tierärzten versorgt werden. Die Ranger überwachen den letzten Rest des ungezähmten Dunkelwaldes. Hier sollten sich Besucher in Acht nehmen! Zwischen den wilden Lianen, krummen Bäumen und mannshohen Farnen lauern nämlich unbekannte Gefahren. Regelmäßig müssen die Ranger Rettungsmissionen starten, um waghalsige Dummköpfe zu befreien, welche sich entweder verlaufen haben, oder vom großen Schwarzen Vogel in sein Nest verschleppt wurden. Und jedes unartige Kind in Valys weiß, was dieser am liebsten frisst.
Die VanVan Ställe
Bitte unterschreibt meine Petition, dass die Vanvan-Ställe hinter die Stadtmauern verlegt werden. Warum? Es ist der Geruch. Dieser schreckliche Geruch. Oh, und wir beschmeißen am Samstag Politiker mit Vanvan-Dung. Bist du dabei?
Vanvan, das
Zug' und Arbeitstier der Farlande und treuer Begleiter seiner Führer Sein langes Fell und eine dicke Speckschicht machen das Vanvan wetterfest und auch bei Eis und Schnee einsatzbereit. Grundsätzlich gutmütig, hin und wieder bockig und unwillig, wenn der Reiter missfällt. Die vier Hörner, zwei an der Stirn, zwei stoßzahnartig, machen das Vanvan zu einem Sicherheitsrisiko in engen Straßen. Seit einigen Jahren gilt für Vanvans innerhalb der valysischen Stadtmauern deswegen eine Hornschutzpflicht, auf deren Missachtung empfindliche Strafen stehen. Unter Strafe steht es auch, einen anderen Bewohner mit einem Vanvan zu vergleichen - jedenfalls wenn es um den Geruch geht. "Du riechst wie ein Vanvan" gilt als schwere Beleidigung und löst nicht selten üble Barschlägereien aus.
Die Hexenwiesen
Eine große verwilderte Wiese mit angrenzendem Wald. Hier treffen sich gerne die Hexenzirkel, um zu feiern, zu singen und ihre Waren zu verkaufen. Wenn du nach spezielleren Artikeln suchst, die der Gauklermarkt nicht anbietet, schau doch hier vorbei. Die Hexen bauen auch sehr leckeres Obst an.
Das Anulen-Pflanzenviertel
Komm vorbei! Tritt ein! Wir sind das Viertel, in dem jeder willkommen ist. Wir lieben Besuch, wir mögen Fremde und wenn du nicht schnell genug bist, musst du zum Essen bleiben. Ein kleines Paradies, ganz ohne gepflasterte Straßen. An den Häusern ranken sich die Blumen und der wilde Wein. Von überall hört man Musik und Gesang. Schmetterlinge umflattern dich und die Sonne strahlt auf dich herab, wenn du Blumen pflücken gehst. Hier ist alles gut.
Das Fargedal-Ruinenviertel
Ein Ruinen-Konglomerat, welches von den Bewohnern der Stadt wenig beachtet wird. Lediglich die kleine Bruderschaft der Huoteri Ruina kümmert sich darum, dem Verfall entgegenzuwirken. Sie halten friedlich ihre Rituale ab und bedienen sich, wenn man den Beschwerden der Ordenswachen glauben darf, gelegentlich an den Steinen der Roten Mauer. Aber das sind ja alles nur Gerüchte...
Die Dunkelstadt
Wer sich hier herumtreibt, braucht ein dickes Fell oder vielleicht eine Waffe. Hier gehen Dinge vor sich, die dem rechtschaffenen Bürger die Haare zu Berge stehen ließen. Dunkel, geheimnisvoll und Heimat finsterer Gestalten ist dieses Viertel kein Ort, um lange zu verweilen. Am Ost-Hafen gelegen südlich des Kesselviertels - wenn du dich traust, tritt ein, aber beschwere dich nicht, wenn ein Langfinger dich um deine Lygros bringt.
Geschichten aus der Dunkelstadt
Daniela Mela – Elenyas verborgene Macht
Das Kesselviertel
Im Süden liegt das Steampunk-Areal dieses Viertels. Vanvans und dampfbetriebene Wagen teilen sich die engen Gassen mit den Bewohnern. Es ist laut, schmutzig und voller Leben. Geruchlich fragwürdig. Noch in diesem Teil des Viertels, aber an der Grenze zum Nordteil, befindet sich James Barnacles Bücherarchiv - die größte Bibliothek der Stadt, mit einem beeindruckenden Archiv im Keller. Der Nordteil des Viertels ist ein wenig sauberer als der Steam-Teil. Hier ist das Automatenviertel, und der Dampf weicht aufziehbaren Robotern und Uhrwerken. Hier wurden spezielle Kehrautomaten erfunden, die emsig durch alle Teile des Viertels flitzen und die Hinterlassenschaften seiner Bewohner und Arbeitstiere beseitigen. Wer in Nostalgie schwelgen möchte, besucht Wale Wunderhunds legendäres Riesenrad - das Wunderhund. Einst Bestandteil einer festinstallierten Kirmes, wurde es inzwischen zu einer Wohnstätte umfunktioniert. Mittlerweile zu einer Ikone geworden, würde niemand mehr wagen, das Wunderhund abzureißen. Es gehört zum Stadtbild wie die Vanvan-Fladen - es riecht allerdings besser.
Geschichten aus dem Kesselviertel
Gina Talarico - Der stumme Klang einer Heldentat
Das flüsternde Viertel
Normalerweise ein Ort, den niemand betritt. Die Tore dieses Viertels sind stets verschlossen und Besuch nicht gern gesehen. Sollte man sich nämlich zu lange hier aufhalten, kann es gut sein, dass man den Verstand verliert, Stimmen hört, in andere Dimensionen blickt. Zum großen Fest der Geister allerdings strömen die Besucher in Massen herein. Ein Fest für alle Sinne, zum Lauschen, sehen, staunen. Sobald sich die Tore wieder verschließen, legt sich aber wieder Stille über die hohen Mauern, und man hört lediglich die Stimmen in seinem eigenen Kopf.
Die Bleicherhütten
Ein weniger gut besuchtes Viertel in der Nähe des Hafens, das zum Teil bereits außerhalb der Stadtmauern liegt. Hier schnuppert man echte Seeluft, oder den Schweiß der Arbeiter die hier ihr täglich Brot verdienen.
Der Hafen
Da Valys an einem Fluss gelegen ist, versteht es sich von alleine, dass es einen Hafen gibt. Im Hafenviertel findet der geneigte Valyser alles, was das Herz begeht. Fangfrischen Fisch, trainierte Tintenfische, massenhaft Makrelen und allerlei anderes Getier aus dem Wasser. Am besten besucht man dafür den Fischmarkt an der Nordwest-Mauer. Der Hafen ist kein reguläres Wohngebiet. Eher siedelt sich hier die Industrie an. Neben Verladehallen, Angelbedarfsläden und Shrimp-Pulern findet sich hier auch die Feuerwache Nord.
Die Felskloffen
Die Kloffen trifft man überirdisch selten an. Sie sind freundliche Wesen, die ihr Nest unter der Stadt gebaut haben. Ein labyrinthartiges Netz aus Gängen zieht sich unter ganz Valys durch, und ab und zu krabbelt mal ein Kloffe aus einem der versteckten Eingänge. Sich in ihren Gängen zurechtzufinden, ist ohne die Hilfe eines Kloffen so gut wie unmöglich, also pass auf, wenn du dich in einen der Gänge wagst!
Die Katakomben
Klassischerweise unter der Erde zu finden, ist von den einstigen Katakomben nicht mehr allzuviel übrig. Nach einem dramatischen Einsturz liegen viele der Gänge in Trümmern. Dennoch gibt es hier kleine Bewohner, die sich auf samtigen Pfoten fortbewegen und ihre Talente nicht mit der Welt 'da oben' teilen. Hier haben sie ihre Heimat gefunden nachdem man unter der Sonne keinen Platz für sie hatte. Zugänge zu den Katakomben finden sich überall in der Stadt, meist jedoch gut versteckt. Fündig werden könnte man aber z.B am Gauklermarkt, am Hafen oder in der Kanalisation.